Der Umgang mit verbaler und nonverbaler Aggression oder sogar Übergriffen, ist schwierig. Aus eigener Erfahrung weiss ich wie betroffene die auf der Arbeit belästigt oder angegeriffen werden danach leiden und zum Teil auch ihren Beruf aufgeben. Beim Eintreten solch aussergewöhnlicher Situationen ist es von grossem Vorteil wenn Sie die nötige Kenntnis um Ihren Selbstschutz haben. Damit Sie Ihre Unversehrtheit und Handlungsfähigkeit behalten. Dabei spreche ich aus jahrelanger Erfahrung mit beinahe täglichen Deeskalations-Einsätzen.

Was denken Sie, welche deeskalierende Wirkung der Auftritt dieses Sicherheits Angestellten auf eine Situation hat? Wohl nicht gerade eine optimale. Wennes darum geht einem renitenten und agressiven Patienten zu besänftigen. Dieser will unentwegt das Stationszimmer betreten und die Ausgabe seiner Medikamente vorzeitig zu erzwingen. Dabeihat er bereits gegen die Stationszimmer Türe getreten und droht die Scheibe einzuschlagen. Der zu Ihrem Schutze gerufene Sicherheitmann rufen, kann wird den Patienten in der Regel von seinem Vorhaben abhalten können. Ob die Stimmung auf der Station danach zwingend ruhiger und harmonischer wird, bleibt auch fraglich. Auch Ihre Position auf der Station…
Eine Selbstverteidigung, die es mit der eigenen Unversehrtheit ernst meint, beseitigt in ihren Handlungen Gewalt und nicht „den Gegner“. Dies nenne ich das Grundaxiom von Deeskalation. In den Selbstverteidigungen kennen wir ausnahmslos
Körpertechniken, Folgeserien, Impulsschläge, Nervenpunkte, Niederschlagen etc. Jedoch genau dadurch, und das sollte uns Selbstverteidigungs-Experten bewusster werden, fördern wir Gewaltaffinität in der Gesellschaft. Wenn ein Selbstverteidigungs-Experte als Deeskalations-Trainer ein Antigewalt-Projekt unterstützen möchte, dann sollte er oder sie hier – und genau hier – sein Handeln ändern können. Selbstverteidigungs-Systeme haben sich nie gefragt: Was ist eigentlich die Ein-Meter-Abstand-Grenze? Welche Handlungen führen genau dorthin?
Rüdiger Lenz „Selbstschutz als Grundlage von Selbststeuerung“
Wer aber könnte dann aber im Notfall die Kastanien aus dem Feuer holen, ohne sich zu verbrennen? So eine Deeskalation benötig neben Empathie und Validation der Person auch ein ruhiges agieren. Im Idealfall wären da die vor Ort arbeitende Pflege-Angestellten und Betreuer. Mit dem nötigen Know-how in Selbstschutz „ausgerüstet“ und in Kenntnis um die (Kranken)- Geschichte des Patienten klappt das.

Mit jedem Male, mit dem Sie so eine Situation meistern entseht mehr Vertrauen in Ihre fähigkeit mit aussergewöhnlichen Situationen umzugehen. Es macht Sie resilienter und ihr Selbstvertrauen dass Sie herausfordende Situationen auf der Arbeit meistern können, bringt Ihnen mehr Arbeits-/ Lebensqualität
Fortsetzung folgt…